
Immer mehr Menschen versuchen, Erdöl zu vermeiden. Wir steigen auf Öffis und Elektromobilität um oder tauschen die alte Ölheizung gegen eine moderne Pelletsheizung aus. Unsere Kleiderschränke sind jedoch immer noch auf Basis von Erdöl befüllt. Die Etiketten auf unseren Kleidern, Hemden und Hosen, die als Material Polyester, Polyacryl, Nylon, Perlon oder Elastan angeben, sind Hinweise darauf.
Fast zwei Drittel der weltweit produzierten Fasern sind synthetisch erzeugt. Sie werden aus fossilen Ressourcen wie Erdöl hergestellt. Das restliche Drittel ist pflanzenbasierter Herkunft: Ein Großteil davon Baumwolle, die in Indien, China, den USA, Brasilien, Pakistan, Usbekistan oder in der Türkei angebaut wird – mit einem immensen Wasserverbrauch (in nicht unbedingt immer mit Wasser gesegneten Teilen der Welt). Im Durchschnitt benötigt man für die Produktion von einem Kilo Baumwolle 11.000 Liter, in manchen Ländern sogar bis zu 23.000 Liter.
Fasern aus Holz bzw. Zellulose sind da eine mögliche Alternative. Fasern auf dieser Basis – Lyocell, Viskose oder Modal – machen derzeit sechs Prozent der weltweiten Faserproduktion aus. Für ihre Produktion braucht man Lösemittel und hat einen mittleren bis hohen Energieaufwand – hier gibt es vielversprechende Möglichkeiten, Lösemittel möglichst umweltschonend im Kreislauf zu führen bzw. die Energie nachhaltig bereitzustellen. Da bei der Produktion Hackschnitzel zum Einsatz kommen, stellen Fasern aus Holz auch einen potenziellen Absatzmarkt für das aktuell hohe Schadholzaufkommen durch Borkenkäfer, Windwurf und andere Schadereignisse dar.
Allen, die sich mit dem Thema näher auseinandersetzen möchten, sei die Nachlese zu unserem Webinar „Wear what you talk“ ans Herz gelegt. Der Titel kann natürlich künftig auch gerne als Motto für die Zusammenstellung der eigenen Garderobe verwendet werden.
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