-
-
Im Februar strandete ein Pottwal an der spanischen Küste. Er hatte 29 Kilogramm Plastik im Magen. Dieser tote Wal wurde zum Sinnbild für die verheerenden Folgen unserer Plastik-Gesellschaft, an der abseits der medialen Aufmerksamkeit jeden Tag hunderte Tiere in den Meeren verenden.
Auch die negativen Auswirkungen auf uns Menschen werden immer augenscheinlicher. Vor allem die krebserregenden Eigenschaften einzelner Kunststoff-Additive untersuchen Forscher mit zunehmender Besorgnis. Durch unsere Wegwerfgesellschaft vergiften wir nicht nur unseren Planeten, sondern auch uns selbst. Wir bringen toxische Chemikalien in die Umwelt, wohl wissend, dass wir damit gesunde natürliche Kreisläufe und damit die Lebensgrundlage künftiger Generationen zerstören. Vor allem, weil sich diese Stoffe (Stichwort Mikroplastik) nicht so leicht wieder aus den Ökosystemen herausfiltern lassen.
Zum Glück ist der Mensch in der Lage, seine Gewohnheiten zu ändern und Alternativen zu entwickeln. Haben wir noch vor relativ kurzer Zeit auf den Einsatz von Asbest aufgrund seiner praktischen und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten vertraut, ist der ehemals als „Wunderfaser“ bezeichnete Stoff heutzutage in vielen Staaten verboten und es konnten Alternativen mit weniger gefährlichen Begleiterscheinungen gefunden werden.
Die Bioökonomie – eine Wirtschaft, die fossile Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt – bietet die Chance zum Übergang in eine neue wirtschaftliche Ära: weg von fossilen und linearen Produkten (also von Rohstoff über Produkt zu Müll), hin zu Kreisläufen. Dadurch werden Ressourcen effizienter genützt und die Folgen unseres Konsums nicht auf den Planeten, andere Spezies und künftige Generationen abgewälzt.
Schaffen wir diese Transformation rechtzeitig, können wir ein Bündel an gesellschaftlichen Zielen gleichzeitig erreichen. Einerseits können wir unseren CO2-Ausstoß reduzieren, Plastikverschmutzung eindämmen, Rohstoffabhängigkeiten verringern, Innovationskraft in Österreich fördern, Wertschöpfung im Land behalten und Schlüsseltechnologien erfolgreich exportieren. Zahlreiche Erfolgsbeispiele existieren bereits, wie Verpackungsmaterialien aus Pilzen oder Stroh, Einwegteller aus Blättern oder Obstnetze aus Holz. Diese Innovationen zeigen: Es gibt ein Leben nach dem Plastik und das schaut nicht schlechter aus als heute – im Gegenteil.
Schenkt mir bitte keinen (Plastik-) Müll
Neueste Kommentare