Inspiriert durch einen Artikel „Europas grünste Stadt“ von Franz Alt wollte ich noch mehr grüne Flecken in Europa ausfindig machen und ein Liste erstellen. Das stellte sich jedoch als Mammutaufgabe heraus. Es ist unglaublich, wie viele Regionen bereits den Weg in Richtung Energieautonomie gehen. Dieser Artikel bietet eine Liste der einzelnen Modellregionen in Europa und stellt einzelne Seiten vor, die dieses Thema behandeln. Er kann so als Einsteigerinfo für Gemeinden dienen, die sich für das Thema interessieren.
Wege zum Bioenergiedorf – eine Gebrauchsanleitung für Dörfer die unabhängig werden wollen
Eine wirklich hilfreiche Seite ist Wege zum Bioenergiedorf vom Deutschen Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, wo neben der Auflistung der Bioenergiedörfer auch ein Leitfaden für Gemeinden zum Gratisdownload bereitsteht. Mein Favorit: Checkliste zur Dorfeignung als Word-Datei. (Leider keine Verlinkung möglich). Mit diesen Unterlagen kann praktisch jede Gemeinde sofort loslegen, ohne noch Berater heranzuziehen. Für Österreich habe ich einen solchen Gratisleitfaden leider nicht gefunden was nicht heißt, dass er für östrreichische Gemeinden nicht anwendbar ist. Es ist „leider“ nur eine Anleitung für Bioenergiedörfer mit dem Schwerpunkt auf Biomasse. Es braucht noch mehr frei zugängliche Information und Pläne, wie jede einzelne Gemeinde ohne viel Bürokratie, das Wissen welches mittlerweile weltweit verfügbar ist, ein- und umsetzen kann.
Best Practice Datenbank des Klimabündnis
Erst nach sehr langer Recherche bin ich auf die Best Practise Datenbank des Klimabündnis gestoßen, (ich frage mich warum… zu wenig SEO?) obwohl hier wohl die umfassendste Datenbank der Vorbildgemeinden Österreichs eingebettet ist. Die Gemeinden sind unterteilt in verschiedene Schwerpunkte wie zB. Energieeffizienz, Mobilität oder Bewusstseinbildung. Zufällig bin ich dort auch auf eine kompakte Liste der Kurzfilme zum Thema Klimaschutz gestoßen.
Sustainable Cities – Infos für Städte die grüner werden wollen
„Preparing Towns and Cities for a Changing Climate“ ist der Slogan dieser britischen Seite von CABE. Sie macht es sich zur Aufgabe umfassende Informationen für Städte die grüner werden wollen, bereitzustellen. Außerdem wurde von ihnen die Grey to Green Campaign ins Leben gerufen, die hinterfragt, wie sinnvoll die derzeitigen Infrastrukturinvestitionen in Strassenbau usw. sind und wie diese Gelder in grünere Infrastruktur wandern könnten. Interessant ist auch der Bereich Good Practise. Das Wort an sich find ich passend, denn zum Best Practise ist es noch ein langer Weg.
Abschließend noch dieunvollständige Liste zu Vorbildregionen. Tipps für andere Regionen die aus irgendeinem Grund aus der Fülle an Orten herausstechen, können gern als Kommentar gepostet werden und ich füge sie hinzu.
- Virgen, Tirol, Österreich (Kurzfilm)
- Güssing, Burgenland, Österreich (Artikel), (ATV-Reportage)
- Großschönau, Niederösterreich, Österreich, (Sonnenplatz Blog)
- Mauenheim, Baden Württemberg, Deutschland, (ThinkIng Blog)
- Jühnde, Niedersachsen, Deutschland,(Energiewende Blog – inkl. bezeichnender Zahlen)
- Sand in Taufers, Südtirol, Italien
- Växjö, Schweden (Sonnenseite Blog Deutsch)
- Edinburgh, Schottland (Treehugger Blog)
- Newcastle, UK (Cities for people Blog)
- Hörup, Schleswig Holstein, Deutschland (energynet Blog)
Was unterscheidet diese Gemeinden nun von anderen Gemeinden und warum funktioniert das nicht überall? Liegt es am Bürgermeister, an den Bürgern, an den Ressourcen? Beim Lesen der einzelnen Entstehungsgeschichten wird eines klar:
Eine verbindliche Entscheidung und das definierte Ziel sich weitgehend unabhängig zu machen und eine eigene Energiestrategie zu entwickeln standen immer am Anfang des Prozesses.
Kleine Energieprojekte in den Gemeinden, ein paar PV-Panele hier ein Blockheizkraft da, wird am Grundproblem der Ressourcenverschwendung und Energieabhängigkeit nichts ändern. Man kann nur hoffen, dass es bald mutige Politiker gibt, die sich nicht von langjährigen Gaslieferverträgen abhalten lassen, schon heute Entscheidungen für eine dezentrale Energieversorgung von morgen zu treffen. Was ist so schlimm an der Idee, dass jeder Bürger oder jede Gemeinde Energieversorger sein könnte, viel (sehr viel!) Geld in der Region bleibt und die Menschen wieder einen realistischen Bezug zur Energie bekommen? Die ersten Antworten darauf gibts im Film.“Energy Autonomy The 4th revoultion“. Hier gehts zum Trailer.
Weiterführende Links
- Auf Kommunalnet.at gibt es die Liste der Teilnehmer für die Klimaschutzgemeinden 2009 und auch Kurzfilme zu den Preisträgern.
- Ten Things that Make a Great Green City -Eine kurze Slideshow mit einer Übersicht der Eckpfeiler einer „Green City“. Könnte man eigentlich 1:1 für ein sinnvolles Wahlprogramm übernehmen!
- Sustainable Cities Research Institute – Research und Consulting Institut welches sich darauf spezialisiert hat nachhaltige Regionalentwicklung zu erforschen.
- Kommunal Erneuerbar – Bietet eine Vielzahl von Erfahrungsberichten, Projektbeschreibungen und anderen Hilfestellungen für kommunale EE-Vorhaben.
- Liste ähnlicher Artikel – Bei diesem Arikel – Wie Kommunen mit guter Energiepolitik Geld sparen, ist eine gute Liste ähnlicher Beiträge angehängt
Die Liste könnte ich unendlich weiterführen. Mach ich aber nicht. Schön zu sehen wie viel passiert! Ich will mehr davon!
Und München ist auf dem besten Wege dahin, als Großstadt. Bei Kleinen Orten ist es einfacher :-)
Super Blog.
Spannend. Gute Übersicht.
Ich denke, dass man zwischen kleineren Gemeinden und Städten schon recht genau differenzieren muss.
Empfehlen kann ich die dänische Plattofrm http://sustainablecities.dk
Danke georg! Stimme voll und ganz zu. Auch alternativnobelpreistraegerin elinor ostrom hat bei der wachstum im wandel Konferenz betont wie wichtig es ist sich bewusst zu machen, dass die loesung im kleinen nur selten auf das Grosse anwendbar ist. Dies aber nicht bedeutet, dass es nicht funktioniert.